Vom Halm ins Glas – der Pyraser Brauprozess

Damit die Pyraser Bierliebhaberinnen und -liebhaber nichtauf dem Trocknen sitzen müssen, arbeiten Braumeister Achim Sauerhammer und seinTeam an vier Tagen in der Woche auf Hochtouren. Mit ihrer handwerklichenPräzession sorgen sie dafür, dass stets alle Pyraser Bierspezialitäten –mittlerweile sind es über 20 – frisch abgefüllt verfügbar sind. Doch wie kommteigentlich der Gerstensaft in die Flasche?

Das Herz der Brauerei – das Sudhaus

Im Sudhaus beginnt der Brauprozess, denn hier treffen dieersten zwei Rohstoffe aufeinander: Malz und Wasser. Diese werden in den Maischbottichgegeben.  Beim Vorgang des Maischenswird die Stärke aus dem Malz gelöst.Durch das Erhitzen der Maische im Bottichwerden Enzyme tätig, die die Maische in vergärbare und unvergärbare Zuckeraufteilen. Dieser Schritt ist wichtig, damit im späteren Brauprozess der sofreigesetzte Zucker von der Hefe in Alkohol verwandelt werden kann.

Nachdem abgemaischt wurde, folgt im nächsten Schritt das Abläutern.Das heißt, die flüssigen und festen Bestandteile werden voneinander getrennt.Die flüssige Würze kommt dann in die Sudpfanne und wird zum Kochenaufgeheizt, hier kommt jetzt endlich der Hopfen, etwa 1g pro Liter, dazu. Fürjedes Bier gibt es eine individuell, abgestimmte Hopfenmischung. Während dieWürze weiter in den Whirlpool geleitet wird, bleiben die festen Bestandteile,Schalen, Spelzen etc., hingegen als Treberin der Sudpfanne zurück. Dieser geht als reichhaltiges Viehfutter in dieLandwirtschaft. Im Whirlpool setzen sich Hopfen- und Eiweißreste derWürze ab und diese wird durch kaltes Brauwasser für den Gärkeller abgekühlt.

Jetzt kommt die Hefe ins Spiel – der Gärkeller

Neben Wasser, Gerste und Malz ist Hefe ein unverzichtbarer Bestandteilfür den Brauprozess. Diese Zusammenführung dieser vier Rohstoffe erfolgt imGärkeller. Die Hefe sorgt dafür, dass der in der Würze enthaltene Malzzucker inAlkohol und spritzige Kohlensäure umgewandelt wird. Folglich gilt: ohne Hefekein Alkohol. Außerdem ist zu beachten, dass abhängig vom gewünschten Bierstilunterschiedliche Hefetypen zum Einsatz kommen: nämlich klassischerweiseobergärige und untergärige Hefen.

ObergärigeHefenarbeiten bei moderaten bzw. wärmeren Temperaturen, 15° bis 20° Celsius. Siebilden Zellpakete, die von den aufsteigenden Kohlensäureblasen nach obengetragen werden. Zum Ende der Gärung schwimmt die Hefe oben auf dem Bier undwird nach dem Ablassen des Tanks geerntet. Diese Hefe wird zur Herstellung vonWeizenbier, Altbier oder unserem Pyraser Kellerbier verwendet.

Im Gegensatz dazu mögen es untergärige Hefen lieber etwas kühler. Die Temperatur sollte bei 6°bis 12° Celsius liegen. Diese Hefen setzen sich nach der Gärung unten im Konusdes Gärtanks ab und finden Verwendung für Biersorten wie Pils, Lagerbier,Export- und Festbier.

Im Gärkeller kommt derletzte Protagonist ins Spiel: die Hefe.

Lagerung und Filtration – die letzten Schritte

Nach der Gärung lagert das Bier,abhängig vom Bierstil, für mehrere Wochen im Lagerkeller. In unserem erst 2020 fertiggestellten Lagerkeller laufen alle PyraserBierspezialitäten an einer zentralen, großen Ventilmatrix zusammen von hier auskann jede Sorte per Knopfdruck zum Flaschen- oder Fassfüller gelangen. Auch dasRadler wird hier schonend und gleichmäßig gemischt. Der Lagerkeller fasst beivollständiger Befüllung gesamt ca. 420.000Liter, zum Vergleich trinkt ein durchschnittlicher Deutscher während seinesLebens ca. 6.000 Liter Bier - was definitiv viel zu wenig ist.

Vom Lagerkellergeht es für rund 50 Prozent der Bierspezialitäten direkt in die Füllerei, dieanderen Bierstile durchlaufen zuvor die Filtration. Bei der Filtration gilt das Motto: Wer vorhersehr exakt und gewissenhaft arbeitet, braucht hinterher nur noch wenigaussondern. Im Filtrationsprozess wird das gereifte Bier von überschüssigenHefezellen sowie Trübungsstoffen befreit. Durch die einzigartige Kaltreifung erhält das Bier eine stabile Trübung, diees den Pyraser Braumeistern erlaubt, das Bier sehr schonend und sehr kalt zufiltrieren. Hier wird auch ein Unterschied zu großen und industriellenBrauereien deutlich. Diese arbeiten zumeist mit Kurzzeiterhitzung,Stabilisatoren und Filtermitteln, die in Pyras nicht zum Einsatz kommen.

Ob ein Bierfiltriert wird oder nicht, hängt vor allem vom Bierstil ab. So sind Pils, Landbier, Rotbier und Dunkles klassischfiltrierte Biersorten. Dahingegen werden Kellerbier, Weizenbier, 6-Korn Bieroder Schwarzbier unfiltriert getrunken.

Ob ein Bier filtriert wird oder nicht entscheidetder Bierstil. In Franken sind vor allem naturtrübe Biere beliebt.

Endlich kommtdas Bier in die Flasche – die Füllerei

Unsere Füllerei istauf dem neusten technischen Stand und so können 24.000 Flaschen pro Stundeentschraubt, gereinigt und wieder befüllt werden. Unsere Produkte werden alleausschließlich in Mehrwegverpackungen abgefüllt. Unsere Individual-Glasflaschekann bis zu 50-mal wieder befüllt werden. Das schont die Umwelt. Auch weitereMaterialien werden recycelt und erneut verwendet, z.B. werden unsereDrehverschlüsse aus Aluminium eingeschmolzen und als Rohstoff wiederhergenommen. Gleiches gilt für unsere Kästen, die bei Beschädigung nicht weggeschmissen,sondern als Grundstoff für die Produktion neuer Kästen verwendet werden. Soversuchen wir, unseren Beitrag zu einer Kreislaufwirtschaft zu leisten.

Nachdem das Biererfolgreich in die Flasche gefüllt und diese etikettiert wurde, bestückt einRoboter die leeren Kästen mit Flaschen. Die frisch befüllten Kästen laufen überein Band ins Vollgutlager, wo sie zur Kommissionierung bereitstehen und zurAuslieferung an unsere Kundinnen und Kunden warten.

An vier Tagenläuft die Füllerei auf Hochtouren, so können wir den Durst in der Regionstillen.
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